Sprach- und Integrationsmittlerin/ Sprach- und Integrationsmittler

Gerade jetzt, da die Zuwanderung nach Deutschland stark zugenommen hat, gewinnen Berufe mit Sprachen mehr und mehr an Bedeutung. Hier werden nicht nur gängige Sprachen wie Englisch, Französisch oder Spanisch benötigt, sondern es kommt darauf an, die Sprachen der Einwanderer zu beherrschen. In der Sprachmittlung werden aktuell besonders Sprachen wie Arabisch oder Kurdisch benötigt. Sprach- und Integrationsmittlerinnen und -mittler helfen den Einwanderern auf vielfältige Weise, beispielsweise bei Behördengängen, auf dem Bundesamt für Arbeit oder im Gesundheitswesen. Die Sprachmittlung bietet für diejenigen, die Freude am Erlernen und der Anwendung von Fremdsprachen haben, viele Möglichkeiten, um Sprachbarrieren zwischen Migranten und den zuständigen Behörden zu überwinden. Mit der Entwicklung des Berufes Sprach- und Integrationsmittlerin/Sprach- und Integrationsmittler wurde ein ganz neues Berufsbild geschaffen.

Der Beruf der Sprach- und Integrationsmittler/innen und deren Berufsalltag

Die Sprachmittlung ist in vielen Bereichen des täglichen Lebens gefragt, entsprechend vielseitig ist der Beruf der Sprach- und Integrationsmittlerin/ des Sprach- und Integrationsmittlers. Die vielen Zuwanderer, die nach Deutschland gekommen sind und immer noch kommen, müssen integriert werden; dabei gilt es, Sprachbarrieren zu überwinden und ihnen bei der Integration zu helfen. Die Mitarbeiter/innen in den Behörden und im medizinischen Bereich verfügen meist nicht über die erforderlichen Sprachkenntnisse. Hier können neutrale Mittler/innen helfen. Sie unterstützen Migranten nicht nur bei Sprachbarrieren, sondern berücksichtigen dabei auch fremde Kulturen. Als Sprach- und Integrationsmittler/in können nicht nur Deutsche, sondern auch Einwanderer mit den entsprechenden Fähigkeiten und Kenntnissen ausgebildet werden.

Der Berufsalltag von Sprach- und Integrationsmittlern und -mittlerinnen ist äußerst vielfältig und abwechslungsreich. Sie üben eine Vermittlungsfunktion zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und Ämtern, Behörden sowie Gesundheitsämtern aus. Folglich sind Sprach- und Integrationsmittler/innen in verschiedensten Vermittlungszentralen tätig und begleiten Migranten bei Arztbesuchen und Behördengängen. Sie helfen, wenn es zu Problemen in der Schule, zu Krankenhausaufenthalten und zu rechtlichen Fragestellungen kommt. Ebenso können sie bei der Integration ins Berufsleben helfen. Sie gehen in Flüchtlingsheime, um die Migranten dort abzuholen, sie zu beraten und ihnen beim Ausfüllen von Formularen zu helfen. Sprach- und Integrationsmittler/innen können in Festanstellung, aber auch auf Honorarbasis arbeiten.

Die Ausbildung zum/zur Sprach- und Integrationsmittler/in

Sprach- und Integrationsmittler/innen benötigen sprachliche und interkulturelle Kompetenz, die ihnen während der Ausbildung vermittelt wird. Die Ausbildung erstreckt sich über 18 Monate in Vollzeit, dabei wird in 13,5 Monaten und ca. 2.000 Unterrichtseinheiten Theorie vermittelt, während in weiteren ca. 700 Unterrichtseinheiten in viereinhalb Monaten Praktika absolviert werden. Die Ausbildung erfolgt nach bundesweit einheitlichen Qualitätsstandards. In der Theorie werden Dolmetschen und fachspezifisches Deutsch, Migration und Partizipation, soziale, kulturelle und Kommunikationskompetenzen sowie Strukturen und Grundlagen von Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen vermittelt. Im Vordergrund stehen vor allem arabische Sprachen. Wer eine Fortbildung in der Sprachmittlung absolvieren möchte, muss nicht unbedingt über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen. Da es insbesondere auf Sozialkompetenz ankommt, ist Lebenserfahrung und Menschenkenntnis gefragt.

Aufgaben von Sprach- und Integrationsmittlern und -mittlerinnen

Sprach- und Integrationsmittler/innen können für Vermittlungszentralen, aber auch in medizinischen Einrichtungen, Ämtern, Beratungsstellen und Wohlfahrtsorganisationen tätig werden. Sie übernehmen das fachspezifische Dolmetschen, assistieren Fachkräften bei der sozialen Arbeit, vermitteln soziokulturelles Wissen und helfen fremdsprachigen Fachkräften bei der Eingliederung in Unternehmen. Zu den Aufgaben von Sprach- und Integrationsmittlern und -mittlerinnen gehören auch das Erkennen von Missverständnissen und die angemessene Integration. Neben der Sprachmittlung kommt es auch auf die Berücksichtigung kultureller Besonderheiten an. Sie benötigen vor allem die entsprechenden Kenntnisse in den Kulturen, jedoch ist auch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen erforderlich.

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